Artistic Board
Matthias Hollacher – Bass, Chapman Stick, Vibraphon
Matthias Hollacher (alias Mattes Manfredo) ist der Tiefton-Architekt der Anonymen Gesellschaft. Mit Chapman Stick, Bass, Vibraphon, Keyboards, Posaune und gelegentlich leeren Glasflaschen baut er Klangräume, in denen Geschichten und Bilder auftauchen wie Szenen eines Films. Seine Wurzeln liegen in der Langenfelder Musikszene, von Deutschrock („Windstärke 7“) über Indie („Beschwerden über Lärm“) bis hin zu Blaskapelle und Blues-Sessions. Mit der Periscope-Initiative begann die konsequente Hinwendung zur freien Improvisation – diese Spur führt direkt in die Psychophonische Poesie.
Bei der Anonymen Gesellschaft versteht er sich als Zuhörer, Antwortender, Tieftonbauer, Überleiter und Generator. Er liebt es, Soundkulissen zu schaffen, die unsere Texte tragen – manchmal wie ein Filmregal im Kopf, von Krimi bis Liebesgeschichte. Optisch sitzt seine Musik irgendwo zwischen schwarzer Regennacht, urbanen Lichtern und neonfarbenen Reflexen. Matthias sagt: Musik kann eine heilsame Wirkung haben – in der Anonymen Gesellschaft wird diese Idee konsequent zu Ende gedacht.
Ingo Scheidt-Wollmann – Schlagzeug & Percussion
Ingo Scheidt-Wollmann hat schon immer auf allem herumgetrommelt, was ihm unter die Hände kam – das Schlagzeug kam zwar spät, dafür umso konsequenter. Heute ist er das rhythmische Rückgrat und der empathische Sensor der Anonymen Gesellschaft. Sein Spiel bewegt sich bewusst weg vom starren Takt hin zur Musikalität des Moments: Der Kopf wird Bauch, der Groove wird Erzählung.
Ingo sieht die Anonyme Gesellschaft als Gruppe von Improvisationstalenten, die Musik und Poesie zu einer eigenen Kunstform verbinden. Improvisation steht radikal im Vordergrund: Stücke entstehen im Spielen, individuelle Stimmen finden sich zu gemeinsamen Geschichten. Seine Einflüsse reichen von Frank Zappa und dessen unkonventioneller Rocksprache bis hin zu zeitgenössischem Jazz, in dem Formen gesprengt und Grenzen verschoben werden – genau das spiegelt sich in unserer Psychophonischen Poesie.
Bildlich verortet er die Band irgendwo zwischen Film noir im Regen und einer lila Sonne, zwischen 60er-Jahre-Fotografie, Natur, Moderne und schwer definierbaren Farben. Ein Satz von ihm, der hängen bleibt – und sich bestens für Website und PR eignet: „Das ist keine Musik, das ist Kunst.“
WJK (Wojciech Jan Krolikowski) – Stimme & Texte
Wojciech Jan Krolikowski, von Freund:innen Jan genannt und als WJK zeichnend, ist die Stimme und das Sprachrohr der Anonymen Gesellschaft. Mit Schauspielhintergrund, Gesangsunterricht und vielen „geheimen“ Erfolgen unter der Dusche und im Auto steht er bewusst am Anfang seiner musikalischen Laufbahn – und genau das macht seine Präsenz so frisch. In der Psychophonischen Poesie stellt er seinen Körper als Kanal zur Verfügung: Gefiltert durch seine Seele werden Wahrheit und Lüge, Traum und Alltag in Worte gespuckt, direkt ins Hier und Jetzt.
Für Jan ist die Anonyme Gesellschaft ein Spielplatz für verbale Sandkuchen – nur ohne Krankenhausrisiko. Er beschreibt Psychophonische Poesie als reflektierte Projektion kosmischer Energie, als Träumen ohne Schlaf, als permanentes Erwachen in die Traumlogik hinein. Auf der Bühne entsteht sein Text aus Zuhören, Reagieren, Risiko, Lust und Humor – ohne psychoaktive Substanzen, auch wenn der Eindruck manchmal täuschen könnte.
Seine Bildwelt: Schwarz und Weiß als Zusammenkunft aller Farben, dazu die klare, grafische Energie von Keith Haring. Und sein trockener Humor liefert gleich das passende Zitat: „Ich weiß nicht, was ihr da gespielt habt, aber ich glaube, das war schon ganz gut.“
Muax (Henry Fecherolle) – Trompete, Effekte, Stimme
Muax ist die Trompetenstimme der Anonymen Gesellschaft – und einer der Motoren der Psychophonischen Poesie. Früh an Schlagzeug, Klarinette und später in Bands wie „The Groovers“ unterwegs, hat er über seine Webshow „Muax Enrico“ und zahlreiche Projekte seine eigene Klangsprache entwickelt. Heute teilt er seine Zeit zwischen seinem Soloprojekt Muax, Gastauftritten u. a. bei Toi et Moi und Aeonlicht und der Anonymen Gesellschaft, wo er die Freiheit der radikalen Improvisation auslebt.
Musikalisch bringt er klare Impulse, melodische Hooks und gezielte Sound-Effekte ein, menschlich Humor, ehrliches Feedback und ein gutes Gespür für Dosierung: wann Raum lassen, wann aufdrehen. Für ihn ist Psychophonische Poesie die gemeinsame Suche nach dem „guten Ton“ – Stimmungen, Klangbilder und Texte, die sich gegenseitig befeuern. Wo andere mit Setlisten und perfekter Vorbereitung arbeiten, entscheidet er hier im Moment: Was braucht diese Szene jetzt wirklich?
Seine Bilder zur Band: Blau, Schwarz, Rot im Licht; echte Fotos, leicht ins Abstrakte, Geheimnisvolle gedreht. Oder wie er es gerne zuspitzt: „Psychophonische Poesie ist alles, was du brauchst – Anonyme Gesellschaft ist ganzheitliche Ohren-Gymnastik.“
